Immer häufiger verkaufen Banken am Schalter nicht nur Kredite und Girokonten, sondern auch Versicherungen. Bemängelt wird dabei, dass die Beratung nicht unabhängig sei, da die Banken logischerweise nur die Versicherungen anbieten, bei denen sie auch etwas verdienen. Das macht ein Versicherungsmakler natürlich ganz genauso, denn sonst wüsste er morgen auch nicht mehr, wovon er seine Brötchen bezahlen soll.
Die Banken haben insofern jedoch eine gewisse Vormachtstellung, da sie eine Vielzahl von Kunden erreichen können. Denn es ist wohl klar, dass jeder ein Girokonto bei einer Bank hat oder haben muss und genau deswegen auch in Kontakt mit einer Bank steht. Und wenn ein Kunde schon einmal des Geldes wegen zur Bank geht, dann kann ein Bankmitarbeiter ganz gewiss auch noch versuchen, dem Kunden eine Versicherung zu verkaufen bzw. – so wie man es besser ausdrückt – den Kunden in Versicherungsangelegenheiten zu beraten.
Dass die Banken an den Konten kaum etwas verdienen, dürfte mehr oder weniger ersichtlich sein. Erst recht, wenn die Banken ein Girokonto kostenlos anbieten, besteht die Verdienstchance wohl nur noch darin, wenn der Kunde sein Girokonto im Dispokredit bewegt und die Sollzinsen dafür fällig werden. Oder auch, wenn der Kunde die dazugehörige Kreditkarte für Umsätze nutzt,
Steht der Bankberater mit dem Kunden in Kontakt, so wird natürlich der Bankangestellte gewillt sein, die Produkte seiner Bank platzieren zu können. Der Anreiz dürften für ihn die Lobesworte des Filialeiters sein und ganz sicher auch eine nette Provision. Nur steht dabei die Frage offen, ob der Bankmitarbeiter in der Tat weiß, was er macht: Kommt nun ein Kunde zu ihm und möchte einen kleinen Ratenkredit haben, um vielleicht nur eine überfällige Zahnsanierung finanzieren zu können, so verkauft der Bankmitarbeiter dem Kunden nicht nur den Kredit, sondern gleich noch eine Zahnversicherung oben drauf, mit dem Argument, dass der Kunde dann in Zukunft nicht wieder einen Kredit benötigt. Der Bankangestellte darf nun sicherlich auch eine Provision sein Eigen nennen, doch ob dem Kunden damit nun geholfen ist bleibt offen. Er hat nun nicht nur den Kredit abzuzahlen, sondern auch noch die monatlichen Beiträge für die Zahnversicherung. Dies ist lediglich ein fiktives Beispiel, jedoch ist es nicht potenziell unmöglich.
Jedem Bankkunden ist natürlich anzuraten, primär auf ein Produktangebot zu bestehen, das er auch haben will. Geht es um zusätzliche Versicherungsangebote, dann sollte man ruhig etwas Sepsis haben bevor man seine Unterschrfit voreilig unter einen Vertrag setzt.
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