Den Ausspruch „die Büchse der Pandora öffnen“ haben wohl die meisten Menschen schon einmal gehört oder sogar selbst benutzt. Man bezeichnet damit eine Situation oder eine Tat, die nicht wieder gut zu machendes Unheil angerichtet hat oder zahlreiche unglückliche Verkettungen mit sich brachte. Doch woher stammt dieser Ausdruck genau? Der griechischen Sage nach war Pandora die erste Frau, die die Bühne der Welt betrat. Geschaffen wurde sie von Hephaistos im Auftrag des Zeus, der sie einsetzen wollte, um sich an den Menschen zu rächen. Hintergrund war die Entwendung des Feuers durch Prometheus. Der Name „Pandora“ bedeutet „die Allbeschenkte“ und bezieht sich auf die Tatsache, dass die erste Frau mit allen Gaben und Talenten reich beschenkt wurde. Schließlich sollte ihre Verführungs- und Anziehungskraft die Menschen in die Falle des Zeus locken. Ziel der „Charme-Offensive“ war Epimetheus, der Bruder des sündigen Prometheus, der auch prompt auf die List hereinfiel und trotz aller Warnungen Pandora als Geschenk des Zeus annahm. Die Büchse, die diese als Mitbringsel aus dem Olymp mitbrachte, wurde geöffnet und der Plan des Zeus ging auf. Denn aus der Dose wichen alle Plagen und Übel, die sich auch heute noch auf Erden finden. Diese waren den Menschen vor diesem Vorfall gänzlich unbekannt. Sie lebten im paradiesischen, „Goldenen Zeitalter“, das nun abrupt beendet war. Verhängnisvollerweise schlossen die Menschen den Deckel so schnell wie möglich wieder, so dass die einzige positive Gabe, die Hoffnung, am Grund der Büchse zurückblieb und die Erde sich in einen vollkommen trostlosen Ort verwandelte. Erst als Pandora die Büchse ein weiteres Mal öffnete, machte die entweichende Hoffnung das Leben auf der Erde zumindest wieder lebenswert. Die Deutungen der Sage variieren im Laufe der Zeit stark. Bereits in der Antike wurde der Mythos umgeschrieben. Pandora wurde so von der „Allbeschenkten“ zu „Gaben sendenden“ und ihre Büchse enthielt als Geschenk der Götter alle Güter, die sich Menschen wünschen können. Als diese die Büchse jedoch öffnen, entweichen die Gaben wieder zum Himmel, am Boden zurück bleibt lediglich die Hoffnung auf sie. Am Beginn der Neuzeit wurde der Mythos wieder mit der verhängnisvollen Rolle der Frau in Verbindung gebracht. Pandora brauchte noch nicht einmal mehr eine Büchse, sondern stellte als erster weiblicher Mensch an sich das personifizierte Übel dar. Parallelen zwischen der Pandora-Sage wurden auch zum christlichen Sündenfall gezogen. Heute liegt der Deutungs-Schwerpunkt eher wieder auf der großen Verführungskraft der Weiblichkeit. Anspielungen finden sich etwa in Schmuck-Kollektionen, unter anderem der Firma „Pandora Schmuck“.
Pandora
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