Apotheke

Pharma geht auch kleiner

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Die meisten Menschen denken, dass sich in Apotheken nur die Produkte von riesigen Pharmakonzernen finden lassen. Um Medikamente oder Kosmetik anbieten zu können, braucht man ja gerade nach Aussage dieser Konzerne Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung – ein Argument, das immer wieder für die kaum nachvollziehbaren, hohen Preise derartiger Produkte herhalten muss. Und es ist natürlich richtig, dass das Angebot beispielsweise im Kosmetikbereich, etwa in der Hautpflege, von Unternehmen wie etwa L’Oréal dominiert wird. Dieses Unternehmen hat zwar auch einmal klein angefangen, aber das war vor mehr als hundert Jahren, als die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch ganz anders waren. Heute beschäftigt der französische Konzern weltweit mehr als 60.000 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von 15 Milliarden Euro. Dass es aber auch heute noch möglich ist, klein anzufangen und trotzdem erfolgreich in diesen Markt einzusteigen, zeigen Firmen wie etwa die Almased Wellness GmbH in Deutschland. Am Anfang dieser Erfolgsgeschichte, vor über 20 Jahren, stand ein einziges Produkt – ein auf pflanzlicher Basis hergestellter Proteindrink. Er bot Übergewichtigen die Möglichkeit, wenig zu essen und trotzdem alle notwendigen Nährstoffe zu sich zu nehmen, um so auf gesunde Weise abzunehmen. Allmählich setzte sich diese Vitalkost am Markt durch – und war schließlich so erfolgreich, dass Almased vor zehn Jahren sogar eine Niederlassung in den USA gründete. Dabei ist das Unternehmen aber nicht das, was die Amerikaner ein One-Trick-Pony nennen, also eine Firma mit nur einem einzigen Produkt. Nach der Devise „einen Schritt nach dem anderen“ ergänzte man den ursprünglichen Proteindrink inzwischen um weitere Artikel, etwa Vitaltee oder eine Tag- und Nachtcreme. Inzwischen ist es Almased auch möglich, mehr Geld in die Forschung zu stecken. Übrigens, wo gerade die Rede von den viel beschworenen Entwicklungskosten ist: Der Riesenkonzern L’Oréal gibt zwar tatsächlich viel Geld für Forschung und Entwicklung aus – immerhin über eine halbe Milliarde Euro im Jahr -, aber ungefähr viermal so viel für Werbung! Vielleicht sollte man auch darüber einmal nachdenken, wenn mal wieder eine Reform des Gesundheitswesens ansteht!

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