Eine bestimmte Art von Kontaktlinsen ist nicht für die Nutzer frei auf dem Markt erhältlich, sondern findet sich nur in der Praxis des Augenarztes. Verbandlinsen, die nach medizinischen und augenchirurgischen Eingriffen als Schutz- und Heillinse eingesetzt werden, werden als therapeutisches Hilfsmittel verwendet das den Heilungsprozess fördert und unliebsame Komplikationen wie Infektionen oder Reizungen ausschließt. Der Patient trägt diese Linse Tag und Nacht und darf sie nicht selbst einsetzen oder entfernen. Besonders strenge Pflege- und Hygienevorschriften sorgen dafür, dass das Auge keiner zusätzlichen Belastung ausgesetzt wird. Nach spätestens vier Wochen wird die Verbandlinse ausgewechselt oder gänzlich entfernt.
Aus der Medizingeschichte kennt man Vorläufer in Form von Gelatineplättchen, die der französische Augenarzt Galezowski ab dem Jahre 1886 als Hilfsmittel bei Patienten einsetzte, an denen er eine Katarakt-Operation vorgenommen hatte. Die eigentliche Therapie- oder Verbandlinse trat erst in den 1960er Jahren auf den Plan, als die Hydrogellinse erfunden wurde. Sie wird als schmerzlindernd und heilungsfördernd angesehen, trägt dazu bei, die Hornhaut zu schützen, transportiert Medikamente ins Auge und findet ihren Einsatz daher bei Augenkrankheiten, -verletzungen und -operationen und Laserbehandlungen.
In neuerer Zeit liefen hauchdünne Silikon-Hydrogellinsen den herkömmlichen Verbandlinsen den Rang ab, weil sie sich als noch sicherer und kostengünstiger erwiesen, so dass sie auch bei Fremdkörpereinwirkungen ins Auge und bei Hornhauterosionen, die bislang klassisch mit einem Augenverband therapiert wurden, mehr und mehr zu Verbandlinsen gegriffen wird. Für die Patienten stellt die Verbandlinse eine deutliche Erleichterung dar, die sie rascher als bisher wieder ins alltägliche Leben integriert und ihnen von Anfang an die bifokale Sicht erhält. Die Einhaltung strenger augenärztlicher Kontrollen ist ein Muss.
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