Geschirrspüler oder Handwäsche?

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Gerade Geschirrspüler sind oft ein Thema des Umweltschutzes gewesen. Lange Zeit wurde das Komfortgerät seitens der Ökofraktion verteufelt, da Geschirrspüler mehr Strom, Wasser und Reinigungsmittel verbrauchten als die Handwäsche. Inzwischen hat sich das Bild umgekehrt und Geschirrspüler gelten als umweltfreundlich. Sie seien in den letzten 25 Jahren derart weiterentwickelt worden, dass sie erheblich effizienter waschen könnten, als dies per Handwäsche überhaupt möglich ist. Diverse Tests scheinen dies zu bestätigen.
Schaut man sich den Sachverhalt differenzierter an und berücksichtigt man die typischen Alltagssituationen, so kommen Zweifel auf. In vielen Fällen wird neben der Nutzung der Spülmaschine die Handwäsche zusätzlich bemüht: Etwa, um Geschirr vorzuspülen und Teile zu reinigen, die nicht in die Spülmaschine passen oder nicht maschinell gereinigt werden dürfen. Bei jeder zusätzlichen Handwäsche verändert sich die Ökobilanz.
Geht man von der Pauschalgröße „12 Maßgedecke“ aus, so kann man vielleicht behaupten, dass die Spülmaschine eine bessere Nutzung der Ressourcen ermöglicht. Aber wer spült schon exakt 12 Maßgedecke und das jeden Tag, ohne dass noch anderes zu spülen wäre? Die Erfahrung vieler Haushalte zeigt auch, dass Handspüler sparsamer mit dem Geschirr umgehen und die Spülmaschine oftmals schon bei einer Füllung von 50 bis 70 Prozent eingeschaltet wird.
Aber selbst bei dieser für die Spülmaschine optimalen, dem Alltag aber selten entsprechenden Situation, bleiben Fragen ungeklärt. Ist in der Ökobilanz der Spülmaschine das Gerät selber berücksichtigt? Die Herstellungskosten solcher Elektrogeräte mit High-Tech--Innenleben sind nicht gering und es werden reichlich Ressourcen – vor allem Wasser – verbraucht. Auch die Haltbarkeit der Spülmaschinen ist hier ein Thema. Nicht selten werden sie viel zu früh durch ein angeblich noch sparsameres Gerät ausgetauscht. Vergessen wird auch gern der Chemiecocktail an Reinigungsmitteln (um ein Vielfaches aggressiver als Handspülmittel), Salzen (stellt die Kläranlagen vor große Probleme), Klarspülern (um die Glastrübung zu mindern, die aber meist doch auftritt) und – ganz modern – einem Mittel gegen Glaskorrosion.
Weitere Aspekte sind etwa der erhöhte Verschleiß von Geschirr, da es durch die Spülmaschinennutzung schneller trüb bzw. blass wird (Glas, Dekore usw.), die Nutzung des Spülwassers der Handwäsche auch für die abschließende des Esstisches und der Küchenflächen sowie die Situation, dass bei fast jeder Erstanschaffung einer Spülmaschine auch geeignetes Geschirr angeschafft und dafür anderes – unverbraucht – entsorgt wird.
www.geschirrspueler.eu

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