Schrauben und Muttern können auf zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten hergesellt werden: durch Zerspanung oder durch eine spanlose Umformung des Rohmaterials.
Die spanende Formung von Muttern, Schrauben oder ähnlichen Verbindungselementen verliert durch die Weiterentwicklung der spanlosen Umformverfahren, wie zum Beispiel dem Fließpressen, für die zumeist in Massenfertigung hergestellten Normteile an Bedeutung. Bei der Fertigung von qualitativ hochwertigen Zeichnungs- oder Präzisionsteilen wird dagegegen nach wie vor auf eine spandende Bearbeitung gesetzt. Zumeist werden hier Automatenstähle als Rohmaterial verwendet, da diese einen relativ hohen Gehalt an Bestandteilen wie Schwefel, Phosphor oder Blei enthalten. Solche Elemente machen den Stahl spröde und führen zu kurzen und leicht brechenden Spänen. Dieser bewußt herbeigeführte Materialzustand ist allerdings nur für die Güteklassen 5.8 und 6.8 bei Muttern beziehungsweise 11H und 14H für Muttern zugelassen. Auch Vergütungsstähle oder warm- beziehungsweise kaltgepresste Schmiederohlinge werden auf Drehmaschinen verarbeitet. Zumeist werden hier über CNC gesteuerte Univeraldrehmaschinen eingesetzt; inbesondere bei Kleinserien oder Einzelanfertigungen. Werden größere Stückzahlen einfacher Schrauben und Muttern gefertigt, kommen zumeist Stangenautomaten zum Einsatz.
Die spanlose Formung ist in zwei bereits erwähnte Arten zu untergliedern, die Kaltverformung und die Warmverformung. Beide Arten lassen sich ebenfalls eindeutig von einander abgrenzen: Die Produktivität der Warmverformung ist geringer als bei der Kaltverformung, dafür sind aber auch die Kosten für das Werkzeug, das Einrichten der Maschine und die Maschine selbst günstiger. Auch kann die Bearbeitung in nur ein oder zwei Fertigungsstufen erfolgen. Aus diesem Grund lohnt sich Warmumformung insbesondere bei kleineren Serien, die Kaltumformung dagegen bei der Bearbeitung von großen Stückzahlen. Ein weitere Eigenschaft bei der Kaltverformung von metallischen Muttern und Schrauben ist, dass diese mit einer Verfestigung des Materials einhergeht. Dabei wird die Zugfestigkeit und die Streckgrenze erhöht, die Bruchdehnung dagegen geht zurück. Auch lässt sich die Kaltumformung nur bis zu einer gewissen Größe einsetzen. Bei der Fertigung größerer Abmessungen dominiert wieder die Warmverformung. Als Verfahren für die Warmumformung von Mutttern und Schrauben sind zum Beispiel das Schmieden oder das Warmwalzen zu nennen, für die Kaltverformung das Kaltziehen.
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